Das Umwandeln von Problemen in Zielen halte ich für eine wertvolle Sache. In vielen meiner Coachings geht es tatsächlich um die Bestimmung und Ausarbeitung eines oder mehrerer Ziele. Eine sehr bekannte Methode ist sicherlich die, das Ziel nach der SMARTFormel zu definieren.

Dabei orientiert sich die Formel an den fünf Buchstaben des Wortes S.M.A.R.T.:

Wie formuliere ich ein Ziel Smart?

S pezifisch

Das Ziel soll so spezifisch wie möglich formuliert sein. Das Ziel „Schöner Garten“ ist nicht sehr spezifisch. Wird das Ziel aber ein wenig genauer beschrieben, etwa „Unser Garten soll zukünftig über einen Bereich für Igel, ein großes Staudenbeet und einen Apfel-, einen Zwetschgen und einen Kirschbaum verfügen. Wir fangen mit den ersten Arbeiten im April an , so lassen sich hier schon erste Etappenziele ableiten und das Ziel wird greifbarer sowie planbar. Und ein Startzeitpunkt ist ebenso festgelegt.

M essbar

Das Ziel soll messbar (also überprüfbar) sein. „Wir wollen die Akzeptanz bei unseren Kunden im Web steigern“ ist nicht wirklich messbar. Das funktioniert mit einer Zielangabe wie „Innerhalb der nächsten vier Wochen wollen wir unserer die Zahl unserer Follower bei Twitter um 10 Prozent erhöhen“. Damit ist dann eine Fortschrittsmessung möglich.

A ttraktiv

Oft findet sich an dieser Stelle der Begriff A kzeptiert – ich finde das Wort Attraktiv passender. Wenn ein Ziel für die beteiligten Personen attraktiv ist, dann glaube ich, dass es gemeinhin auch akzeptiert wird. Wie aber wird ein Ziel attraktiv? In dem darauf geachtet wird, dass das Ziel für alle Beteiligten mindestens akzeptabel ist. Wenn die Umsetzung des Ziels für alle Beteiligten ein Höchstmaß an Überstunden bedeutet, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit weder akzeptabel, noch attraktiv – es sei denn, es gibt eine wirklich ordentliche Kompensation : ) , die das Ziel dann wieder attraktiv erscheinen lässt.

R ealistsich

Erklärt sich selbst, oder? Unrealistische Zielvorstellungen schrecken ab. Das Ziel sollte mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umsetzbar sein – dabei darf seine Erreichung sicherlich herausfordernd sein, aber nicht unrealistisch.

T erminiert

Die Erreichung des Zielzustandes sollte mit einem Datum versehen werden. Damit gewinnt es an Dringlichkeit und es wir überprüfbar. Liegt dieser Zielpunkt weit in der Zukunft, so ist das meist ein Hinweis darauf, dass das Ziel nicht wirklich spezifisch ist. Hier sollte nachgesteuert werden und das Ziel gegebenenfalls in kleinere, spezifischere Teilziel zerlegt werden, um die Erreichung eines ersten Zieles zeitnah zu realisieren.

Was sind die Vorteile der SMART Methode?

Die SMART Methode hilft bei der Gestaltung von präzisen und erreichbaren Zielen. Die besondere Stärke des SMART Modells liegt in der Überprüf- und Messbarkeit der gesteckten Ziele und führt zu realistsichen Zielen mit später nachvollziehbaren Ergebnissen. Das robuste Modell lässt sich sowohl für persönliche Zieleereichungen einsetzen, wie auch für Großprojekte im beruflichen Kontext.

Was sind die Nachteile des SMART Modells?

SMART Ziele wird in jüngster Zeit gern vorgeworfen, dass sie die Mittelmäßigkeit fördern. Gründe seien hierfür unter anderem die Unterwerfung an die vorherrschenden Gegebenheiten. Dadurch, dass das Ziel in jedem Fall realistisch sein muss, gebe es in der SMART Methode keinen Platz für Visionen oder Ähnliches. Das ist richtig – ich würde diese Methode aber auch nicht für die Zukunftsgestaltung auswählen. Mit einem SMARTen Ziel soll aus meiner Sicht den sehr konkreten Anforderungen im Alltag begegnet werden. Wenn eine Zukunftsvision mit anderen Werkzeugen erarbeitet worden ist und es um die Umsetzung der dort gefunden Meilensteine geht, dann kann dafür SMART wertvolle Dienste leisten.

Abschlußbemerkung zur SMART Methode

Ich glaube, dass der Einsatz der vorgestellten SMART Methode sinnvoll ist. Insbesondere dann, wenn es im persönlichen oder beruflichen Alltag bisher noch keine Auseinandersetzung mit dem Thema Zieldefinition gab. Es ist sehr sinnvoll, ein Ziel überprüfbar und realistisch zu machen – das erhöht die Erfolgschancen ungemein. Und wenn das die ersten Male gelungen ist, dann kann die SMART-Methode als gute Grundlage für das Finden von eigenen Kriterien für die Zielbestimmung dienen.